Höhenflug auf der Höhenstraße

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Für die Tour de France ist er gut gerüstet! Der 26-jährige Oberösterreicher Lukas Pöstlberger gewann in eindrucksvoller Manier auf der anspruchsvollen Wiener Höhenstraße seinen zweiten Straßentitel. Weil sein Vereinskollege Felix Großschartner noch auf Rang zwei sprintete, durfte sich das Team BORA wie im Vorjahr über einen Doppelsieg freuen. Den Staatsmeistertitel der Damen holte erstmals Sarah Rijkes.

Lange Zeit prägte das Elite-Rennen eine Vier-Mann-Gruppe, die sich nach wenigen Kilometern aus dem Staub gemacht hatte; ab Kilometer fünfzig konnte Tour-Starter Lukas Pöstlberger zu Daniel Lehner (Felbermayr), Manuel Bosch (Vorarlberg) und Max Kuen (MyBike Stevens) aufschließen. Danach prägte zunächst Kuen das Rennen, der sich angesichts seiner bis dahin eher verhaltenen Mitstreiter bald allein auf den Weg gemacht hatte und bis zu fünf Minuten auf das Feld herausfahren konnte. Allerdings war der Kufsteiner mit seinen Kräften nach einer 60-km-Solofahrt am Ende. Erst auf der siebenten von neun Runden wurde in der Gruppe der Verfolger sprichwörtlich Dampf gemacht - Gogl, Pernsteiner, Preidler, Mühlberger und Co. sorgten für die lange erwartete Tempoverschärfung. Großes Pech hatte in dieser Phase Stefan Denifl, dem wegen Schaltungsproblemen die Kette heruntersprang. Kein Betreuer war zur Stelle und der Österreich-Rundfahrt-Sieger konnte nicht mehr aufschließen. Zu Beginn der letzten Runde war Pöstlberger vorne ganz auf sich allein gestellt, nachdem seine Fluchtgefährten dem Tempo Tribut zollen mussten. Mit einem Guthaben von einer knappen Minute, die er im Finish problemlos halten konnte, zeigte Pöstlberger seine Hochform eindrucksvoll auf. Eine insgesamt gelungene Vorstellung aus der Sicht der WorldTour-Profis, die alle Podestplätze belegten.

Die Staatsmeisterschaft erstmals auf der Wiener Höhenstraße auszurichten, war im Vorfeld auf geteilte Meinungen gestoßen. Tatsächlich erwies sich die beliebte Ausflugsstrecke als erwartet anspruchsvoll - fast neun Kilometer je Runde auf Kopfsteinpflaster, aufgeteilt auf drei „Pave-Abschnitte“; die achtzig Jahre alte Piste ist mittlerweile rumpelig, wellig, teilweise mit Asphalt notdürftig geflickt. Dazu insgesamt 3.200 Höhenmeter! Zum Glück war es sonnig und warm, auch die Zahl der Defekte blieb überschaubar.

Sarah Rijkes siegt erstmals bei den Frauen

Die Staatsmeisterschaft der Frauen konnte erstmals Sarah Rijkes gewinnen. Die 27-jährige Niederösterreicherin mit holländischen Wurzeln setzte sich auf den letzten Metern gegen die starke Linzerin Barbara Mayer durch, die bereits beim Zeitfahren ÖM-Silber geholt hatte. Erstmals Straßen-Bronze gab es für Angelika Tazreiter, die bisher stets erfolgreich in der Mountainbike-Szene unterwegs war (aktuelle Staatsmeisterin im Marathon). Nur Platz vier blieb diesmal für die erfolgsverwöhnte Titelverteidigerin Martina Ritter, die erstmals seit sechs Jahren bei einer Straßen-ÖM nicht auf dem Podest landete. Diese vier Rennfahrerinnen hatten sich bereits nach wenigen Kilometern von den übrigen Konkurrentinnen klar absetzen können.

Ergebnis Staatsmeisterschaft Straße, Männer: Wien Kahlenberg, 180 km, Schnitt 37,6 km/h:
1. Lukas Pöstlberger (BORA hansgrohe), 4:47:16 Std.
2. Felix Großschartner (BORA hansgrohe),  + 52 sec.
3. Georg Preidler (Groupama FDJ),  + 56 sec.
4. Riccardo Zoidl (Team Felbermayr Simplon Wels), + 1:02 min.
5. Stephan Rabitsch (Team Felbermayer Simplon W.), + 1:10 min.
6. Hermann Pernsteiner (Team Bahrain-Merida),   + 3:51 min.
7. und Bester der U23 Wertung: Felix Gall (Sunweb Development), gl.Zt.

Nur 23 von 80 gestarteten Elite-Fahren kamen in die Wertung.

Ergebnis Staatsmeisterschaft Straße, Frauen: 100 km, Schnitt 33,1 km/h:
1. Sarah Rijkes (Experza-Footlogix), 3:01:13 Std.
2. Barbara Mayer (SK Vöest),  + 4 sec
3. Angelika Tazreiter (Graz RLM),  + 10 sec
4. Martina Ritter (Wiggle High5),  gl.Zt.

Text: ÖRV Pressedienst

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